Der intensive Duft von Weihrauch ist für viele eng mit der Kirche und besonders der Weihnachtszeit verbunden. Er gibt einer Messe den besonderen Zauber und ist eines der wertvollen, exotischen Geschenke der Heiligen Drei Könige an das Jesuskind. Das Harz, aus dem auch ein ätherisches Weihrauchöl hergestellt wird, ist seit Jahrtausenden ein begehrtes Handelsgut und aus der Religion und Heilkunde nicht wegzudenken.
Weihrauch, auch Olibanum genannt, ist als getrocknetes Harz bekannt, das in verschiedenen Größen und Farbschattierungen gehandelt wird. In dieser Form wird es verräuchert und erzeigt einen einzigartigen Duft, der bei uns die Kirchen erfüllt. Kein Wunder, dass das Wort Weihrauch direkt vom Althochdeutschen wîhen, also „heiligen, weihen“ kommt.
Das Harz des Weihrauchbaumes
Weihrauch wird aus dem Harz des Weihrauchbaumes gewonnen, wobei es mehrere Arten der Bäume gibt, die Boswellia genannt werden. Die verschiedenen Boswellia-Typen erzeugen auch etwas unterschiedliches Harz. Auch Klima und Erntezeitpunkt beeinflussen die Qualität und den Duft.
Weihrauchbäume wachsen zu einem Großteil in Somalia, aber auch in Indien, im südlichen Arabien, Eritrea, Äthiopien, Sudan und anderen zentralafrikanischen Ländern wird Weihrauch produziert. Der Weihrauchbaum bevorzugt sehr trockenes, wüstenähnliches Klima und trockene, sandige Böden.
Um das Baumharz zu ernten wird die Rinde des Baumes angeritzt. Aus diesen Verletzungen sondert der Baum zu seinem Schutz eine klebrig-milchige Flüssigkeit ab, die sogenannten Tränen. Diese werden geerntet und an der Luft getrocknet, so dass hartes Harz in kleinen Kügelchen entsteht.
Die Ernte beginnt meist Ende März, Anfang April und dauert mehrere Monate an. Nur der Monsun muss die Erntearbeiten unterbrechen. Ein einzelner Baum kann je nach Größe, Wetter und Standort zwischen und zehn Kilo produzieren. Der Baum wird über einen Zeitraum von bis zu acht Jahren regelmäßig abgeerntet, danach darf er fünf Jahre ruhen.
Das Harz, das als erstes abgeschieden wird, gilt als minderwertig, findet aber trotzdem Verwendung. Je später die Ernte, desto wertvoller wird das Harz. Erkennbar ist das an der Farbe und Größe: während die frühe Qualität wenige Millimeter groß ist und bernsteinfarben gefärbt ist, werden die Harzkügelchen später reinweiß und bis zu einem Zentimeter groß. Sie sind bis zu fünfzehnmal teurer als die frühe Ernte und entwickeln einen intensiven, schweren Duft, der aber von einer frischen Zitronennote begleitet wird.
Weihrauch: Mythologie, Brauchtum und traditionelle Anwendungen
Im Altertum waren Medizin und Religion eng verbunden. Spuren davon sind noch heute in der Sprache zu finden: Wenn etwas heilt, dann ist es heil-ig.
Die ersten, die Weihrauch im großen Stil verwendeten, waren die Ägypter, die es zur Mumifizierung benötigten. Diese Anwendung ist der starken antibakteriellen Wirkung zu verdanken.
Doch auch als Räucherwerk wussten die alten Ägypter mit ihrem ausgeprägten Götterkult das äußerst wohlriechende Harz zu schätzen. Auch die entzündungshemmende Wirkung war den Ägyptern bereits bekannt, denn sie verwendeten ihn in Salben und zur Wundbehandlung. Im altägyptischen Totenkult wurde dem Weihrauch eine bannende Wirkung gegen die Macht und den Geruch des Todes zugesprochen. Erste Hinweise auf die Verwendung von Weihrauch finden sich in dreieinhalbtausend Jahre alten Texten aus dem Niltal.
Auch die frühen Hochkulturen der Sumerer, Babylonier und Perser kannten den Weihrauch.
In der christlichen Tradition geht der Gebrauch des duftenden Harzes bis auf kanaanäische Räucherkulte und Rauchopfer in israelitischen Tempeln zurück. Später zogen die Bischöfe hinter einem Weihrauchträger in die Kirche ein, um ihren Status zu untermauern. Auch für die Altarweihe gibt es genaue Anleitungen zur Räucherung. Weihrauch ist aus der christlichen und orthodoxen Liturgie nicht wegzudenken.
Griechische, arabisch, indische Heilkunde
Doch nicht nur im religiösen Kontext hat Weihrauch einen unverzichtbaren Platz. In der arabischen und indischen Medizin wird es schon lange als Heilmittel eingesetzt. Im indischen Ayurveda wird Weihrauch schon seit 5000 Jahren bei Arthritis, Ischialgie, rheumatischen Erkrankungen oder bei Gelenk- und Muskelbeschwerden angewendet.
Der griechische Arzt Hippokrates setzten Weihrauch zur Wundreinigung, gegen Krankheiten der Atemwege und bei Verdauungsproblemen ein. Das römische Reich entwickelte sich ebenfalls zu einem großen Abnehmer von Weihrauch.
In den arabischsprachigen Lehrwerken des Mittelalters, beispielsweise im Kanon der Medizin des persischen Arztes Avicenna wird die Einnahme von Weihrauch zur „Stärkung des Geistes und des Verstandes“ empfohlen.
Die Erfahrungen der Naturheilkunde waren so positiv, dass das überaus teure Heilmittel auch im Mittelalter noch eingesetzt wurde. Auch Hildegard von Bingen war von seiner Heilkraft überzeugt.
In der europäischen Naturheilkunde wurde der Weihrauch hauptsächlich zur Linderung von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. So war Weihrauch noch 1870 zur äußeren Anwendung in pharmakologischen Büchern zu finden. Sebastian Kneipp empfahl ihn 1886 in einem Atemzug mit Harzkügelchen aus Tannen oder Fichten als Stärkungsmittel für die Brust und die inneren Gefäße.
Von der Antike bis ins 18. Jahrhunderts wurde Weihrauchharz auch als Pulver oder als Heilpflaster-Zutat zur Behandlung von Wunden und Hautentzündungen verwendet.
Die antike Weihrauchstraße
In der Antike war Weihrauch ein hochbezahltes Handelsgut und wurde auf der Weihrauchstraße (Oman-Jemen-Gaza-Damaskus) und von dort in fast alle Weltgegenden gehandelt. Es war so kostbar wie Gold und nicht umsonst überbrachten es die heiligen drei Könige als königliches Geschenk aus dem Morgenland gemeinsam mit Gold und Myrrhe.
Herstellung von Weihrauchöl
Durch Wasserdampfdestillation wird aus dem Harz ein leicht verwendbares Weihrauchöl gewonnen, das sich in der Duftlampe oder im Diffusor, in der Kosmetik und Heilkunde einsetzen lässt. Man benötigt zehn bis zwanzig Kilo Harz um einen Liter ätherisches Öl zu gewinnen.
Dies hat den Vorteil, dass man keine Räucherkohle benötigt, das Öl gut dosieren kann und sich weitere Anwendungsgebiete eröffnen. In dieser Form wird Weihrauchöl gerne in Kosmetika und in Salben gegen Gelenkschmerzen beigemischt und kann so leicht auf die Haut und schmerzende Gelenke aufgetragen werden. Auch zur Inhalation ist Weihrauchöl geeignet.
Arabisches Weihrauchöl hat einen vollen balsamischen und süßen Duft, während das indische Weihrauchöl frisch riecht.
Moderne Forschung
Danach geriet Weihrauch in der Heilkunde in Vergessenheit, da pharmazeutische Entwicklungen es ersetzen. Mit der Renaissance der Naturheilkunde und der Besinnung auf natürliche statt chemische Wirkstoffe rückt Weihrauch wieder in den Fokus und wird in Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen wissenschaftlich erforscht. Der Hauptwirkstoff sind dabei die Boswelliasäuren, die entzündungshemmend wirken.
Besonders chronisch entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Polyarthritis stehen im Fokus. Auch zu Asthma und rheumatoider Arthritis liegen Einzelfallberichte und Pilotstudien vor. Auch in der Krebsforschung spielt Weihrauch eine Rolle als mögliches Mittel gegen Tumorzellen.
Der indische Weihrauch ist als pflanzlicher Arzneistoff im europäischen Arzneibuch beschrieben, zugelassene Fertigarzneimittel gibt es in den EU-Ländern keine, abgesehen von homöopathischen Zubereitungen.
Weihrauch ist in Österreich als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen, und in Kapselform erhältlich.
Weihrauch: Inhaltsstoffe
Die wichtigsten bioaktiven Wirkstoffe sind:
- Boswelliasäuren
- Incensol
- Terpene
- Sesquiterpene
- Ketone
Weihrauchöl: Wirkung auf die Psyche
Göttliche Verbindung
Die seelische und psychische Wirkung des Weihrauch wird schon seit den antiken Kulturen geschätzt, auch wenn seine Wirkungsweise nicht ganz geklärt ist. Doch der Weihrauch spielt unter den Räucherwerken eine besondere Rolle und wurde schon immer in Verbindung mit dem Göttlichen gesehen. Kein Wunder, dass der Moment, in dem in der Kirche Weihrauch verbrannt wird, von vielen Menschen als erhebend erlebt wird. Generell wird es als weich und warm empfunden und verströmt Geborgenheit.
Weihrauchöl wirkt antidepressiv
Besonders intensiv ist seine antidepressive und stimmungsaufhellende Wirkung von Weihrauchöl. Viele psychotherapeutische Einrichtungen machen sich diese Eigenschaft zunutze und verwenden Weihrauchöl, um die Gemütslage ihrer Patientinnen positiv zu beeinflussen. Auch gegen Ängste kann Weihrauchöl helfen.
Wenn negative Gedanke und Verstimmungen verschwinden, wird Platz für neue Ideen und Gedanke geschaffen. So kann Weihrauch auch dabei helfen, neuen Ideen, Sichtweisen und Inspirationen auf den Weg zu helfen.
Meditativ und konzentrationsfördernd
Weihrauchöl hat aber noch weitere Eigenschaften, die seinen Einsatz im religiösen Rahmen erklären: es wirkt konzentrationsfördernd und entspannend und ist damit die ideale aromatische Unterstützung für Meditation und vertieftes Gebet.
Aktiviert das Gedächtnis
Manche Universitäten setzen auch auf die gedächtnisfördernde Wirkung des Weihrauchöl um ihre StudentInnen beim Lernen zu unterstützen.
Weihrauchöl: körperliche Wirkung
Weihrauchöl hemmt Entzündungen
Die Wirkung von Weihrauchöl ist außerordentlich ausgeprägt. Die Anzahl der entzündungshemmenden Wirkstoffe ist im Weihrauchöl signifikant höher, als bei den meisten anderen ätherischen Ölen. Boswelliasäure spielt hier eine signifikante Rolle, doch auch andere Wirkstoffe stehen im Fokus der Forschung. Wie meist gilt bei natürlichen Heilmitteln, dass das Zusammenspiel der Pflanzenwirkstoffe entscheidend zur Heilwirkung beiträgt.
Dies macht Weihrauchöl zu einem idealen Mittel gegen viele Arten von Entzündungen. Kleine Wunden oder Entzündungen im Mundraum sprechen ebenso gut an wie Akne. Auch Wunden und Entzündungen der Haut lassen sich gut behandeln.
Auch gegen schmerzhafte und chronische Entzündungen in unserem Organismus ist Weihrauchöl sehr gut anwendbar. Zum Beispiel bei rheumatoider Arthritis, die Entzündungen in unseren Gelenken nach sich zieht. Auch bei langwierigen Entzündungen im Darm gilt Weihrauchöl als sehr hilfreich.
Weihrauchöl: Studien gegen Krebs
Mehrere Studien widmen sich der Erforschung von Weihrauchöl im Kampf gegen Tumore. Auch hier spielen die Boswelliasäuren, die nur in Weihrauch vorkommen, die ausschlaggebende Rolle.
Genauere Untersuchungen dazu hat Afshin Rahmanian-Schwarz in seiner Dissertation an der Justus-Liebig-Universität durchgeführt. Er untersuchte bei seinem Forschungsprojekt die Überlebenszeit von Ratten, die an Gehirntumoren erkrankt waren und konnte sehr positive Resultate liefern. Weitere Untersuchungen des Weihrauchöls ergaben, dass das Öl in Labortests auch bei Dickdarm-, Prostata- und Leberkrebs wirkt.
Weihrauchöl für die Schönheit
Weihrauchöl hat eine Vielzahl positiver Wirkungen auf die Haut. Es wirkt durchblutungsfördernd, adstringierend, leicht entfettend und entzündungshemmend. Die unteren Hautschichten werden verstärkt durchblutet und dadurch wird die Zellteilung aktiviert. So wird die Regeneration der Haut unterstützt. Die adstringierende Wirkung des Öls ist beim Kampf gegen Zellulitis wertvoll. Die unschönen Hautdellen entstehen durch Wassereinlagerungen im Bindegewebe unter der Haut. Durch die adstringierende Wirkung des Weihrauchöls zieht sich die Haut zusammen und drückt diese Wassereinlagerungen aus den Zellen, was zu einer Straffung des Bindegewebes führt.
Weihrauchöl gegen Schmerzen & Rheuma
Weihrauchöl galt schon im Altertum als wirksames natürliches Schmerzmittel. Bereits Hildegard von Bingen empfahl das Öl gegen eine ganze Reihe schmerzhafter Erkrankungen. Das Öl wirkt zum Beispiel hervorragend gegen Gelenkschmerzen, sowie Schmerzen, die durch übermäßige Belastung der Muskeln entstehen.
Weihrauchöl lindert Morbus Crohn
Weihrauchöl ist eines der wenigen Mittel aus der Pflanzenheilkunde, die bei Morbus Crohn lindernd wirken können. Zwar kann es die Medikamente nicht ersetzen, die Schübe aber mildern und die Schmerzen reduzieren.
Weihrauchöl bei Darmentzündungen
Colitis Ulcerosa ist eine schwere Entzündung im Darmbereich und nur sehr schwer behandelbar. Weihrauchöl wird vor allem in Indien erfolgreich gegen diese hartnäckige Erkrankung eingesetzt.
Weihrauchöl hat viele Anwendungsmöglichkeiten
Weihrauchöl ist ein wundervolles Öl für die Winterzeit, da es dem gesamten Haus eine besinnliche und spirituellen Note verleiht. In der Duftlampe ist Weihrauchöl leicht anzuwenden und im Gegensatz zu Harz muss dazu keinen Räucherkohle entzündet werden. Auch die Rauchentwicklung wird vermieden. Weihrauchöl lässt sich leichter dosieren und verströmt seinen Duft über einen längeren Zeitraum. Alle Inhaltsstoffe des Harzes sind im Öl ebenso enthalten – die Wirkung ist also die gleiche.
Zur Haut ist Weihrauchöl äußerst sanft und es kann unbedenklich direkt und unverdünnt aufgetragen werden.
Innere Einnahme als Weihrauchkapseln
Für die innere Einnahme empfehlen wir unsere Alpenstark Weihrauchkapseln, die präzise zu dosieren sind und die heilsamen Wirkstoffe direkt in die Körperzellen bringt.
Weihrauchöl mischt sich gut mit
frischen Düften wie Zitrone, Orange oder Lemongras.
Bibelöle
Neben Weihrauch sind noch eine Menge anderer Düfte in der Bibel erwähnt. Der Tiroler Kräuterhof hat dazu eine feine Auswahl an Bibelölen getroffen. Edle Öle, die seit biblischen Zeiten die Menschen mit ihrem Duft erfreuen und für geistige Anregung sorgen.
Cistrosenöl – Felsenrose – Labdanum
Im 1. Buch Mose wird beschrieben, dass die Kamele der Ismaeliten unter anderem mit dem kostbaren Harz der Cistrose beladen waren. Es wurde vielfach als Bestandteil der Räuchermischung für Weihrauch in der Kirche verwendet. Im alten Ägypten wurde das Harz der kleinen Blume in die Räuchermischung Kyphi gemischt.
Wegen seines ambraartigen, balsamischen Aromas wird Cistrosenöl als Rohstoff für die Parfumindustrie verwendet. Gutes Labdanum hat einen lieblichen, dezent an Honig erinnernden Duft. Cistrosenöl ist vor allem in Zeiten von Erkältungen sehr beliebt im Vernebler zur Raumluftverbesserung. Außerdem wird es aufgrund seiner Eigenschaften vielfach in der Parfumherstellung und der Hautpflege genutzt. Ätherisches Cistrosenöl regt den Stoffwechsel der Haut ebenso an wie die Tätigkeit der Lymphen. Die Stärke des Cistrosenöls liegt jedoch im seelischen Bereich. So unterstützt es die medialen Fähigkeiten, wirkt anregend auf das dritte Auge und spendet Widerstandskraft, Wärme und Geborgenheit.
Galbanumöl
Galbanharz ist der getrocknete Milchsaft einer Doldenpflanze Persiens und der Gegend östlich vom Aralsee. Im 2. Buch Mose befahl der Herr Mose, aus Myrrhe, Onyx, Galbanum, verschiedenen Gewürzkräutern und Weihrauch eine Mischung anzufertigen und damit ein Räucheropfer darzubringen. Schon im alten Ägypten wurde Galbanumöl zum Einbalsamieren der Mumien und als Fixativ für die Duftölherstellung verwendet. Es wurde weitum wegen seiner heilenden und spirituellen Eigenschaften hochgeschätzt.
Galbanumöl unterstützend bei der Wundheilung, wirkt hautregenerierend und erwärmend. Das ätherische Öl wirkt seelisch beruhigend und kann Stimmungsschwankungen ausgleichen. In seelischen Schwächephasen gibt es wieder Kraft, spendet Trost und ist stimmungsaufhellend. Bei nervösen Anspannungen und stressbedingter Unruhe verhilft Galbanum zu Gelassenheit und Ruhe. Eine Kombination aus Galbanum und Weihrauchöl im Vernebler vermittelt tiefen Frieden und Geborgenheit.
Myrrhenöl
Myrrhe ist das Harz der Balsambaumgewächse. Myrrhe wird nicht nur als Räucherwerk – ähnlich wie Weihrauch – verbrannt, sondern wird auch als Tinktur oder ätherisches Öl verwendet.
Myrrhenöl ist eines der Bibelöle. Die drei Weisen aus dem Morgenland haben Jesus mit Weihrauch, Gold und Myrrhe beschenkt. Daneben wurde Myrrhenöl aber auch schon damals als beliebte Parfumzutat verwendet.
Schon vor tausenden Jahren wurde Myrrhe als Räucherstoff und zum Einbalsamieren der Toten verwendet. Das zum ätherischen Öl destillierte Harz findet heute einerseits als Basisnote in der Parfumindustrie Verwendung, aber auch in der Pflanzenheilkunde. Es hat belebende Eigenschaften und wird zur Pflege im Mund- bzw. Rachenraum oder Hals sehr geschätzt.
Im Aroma-Diffuser vernebeltes Myrrhenöl erleichtert die Meditation und unterstützt die Verbindung in die geistige Welt. Es hat eine reinigende Wirkung und entspannt und beruhigt Psyche und Seele.
Sandelholzöl
Sandelholzöl ist ein ätherisches Öl, das aus verschiedenen Arten Sandelhölzern gewonnen wird, echtes Sandelholz ist eine Kostbarkeit. Das ätherische Öl wird aus Holzchips hergestellt. Sandelholzöl ist sehr duftintensiv. Sein hoher Sesquiterpenol-Anteil wirkt sehr hautfreundlich! Daher wird das ätherische Sandelholzöl gerne in Kosmetika verwendet. Frauen schätzen eine Mischung gemeinsam mit Jasmin, Muskatellersalbei und Ylang Ylang besonders in den Wechseljahren als wohltuend.
Sandelholzöl hilft uns nicht nur beim Bewältigen von Ängsten und Sorgen, es lindert Stress und wirkt vor allem euphorisierend und aphrodisierend. Schon seit alters her wurde zur Unterstützung der Mediation und zur Öffnung des Geistes mit Sandelholz geräuchert. Für den Aromavernebler bietet sich Sandelholzöl an.
Styrax
Das Styraxharz, auch als flüssiges Amber oder Balsam bezeichnet, ist ein wohlriechendes Baumharz. Bis in das 18. Jahrhundert stammte es ausschließlich vom aus Kleinasien und dem östlichen Mittelmeergebiet stammenden Styraxbaum (Styrax officinalis). Styrax wird auch zu den Bibelölen gezählt.
Seit alters her wird Styrax von einem geheimnisvollen Zauber umweht. Schon die alten Ägypter glaubten, dass er von göttlicher Herkunft sei. Er gehörte auch zu jenen acht Räucherdüften, die Moses nach Ägypten mitnahm. Das ätherische Öl wirkt wundheilend und hautpflegend.
Styraxöl öffnet uns das Tor zur Seele und ist damit ein ideales Mittel für Meditationszwecke. Es nimmt Ängste, Aggressionen, Zorn und macht uns entspannt und sanft. Es wirkt außerdem ausgleichend bei Ärger oder Reizbarkeit und klärt den Geist bei mentaler Überanstrengung. Das ätherische Öl wird auch gerne zur Vorbeugung gegen seelisches Ausbrennen verwendet, es nimmt Stress und hilft uns aus seelischen Tiefs wieder herauszufinden.
Myrtenöl
Die Myrte ist ein immergrüner Strauch. Bereits im Mittelalter erkannte man die hautpflegende Eigenschaft und stellte bereits damals Salben und Cremen daraus her. Das leicht an Eukalyptus erinnernde ätherisches Myrtenöl befreit den Atem. Ideal für die Luftverbesserung ist die Vernebelung zur Raumbeduftung in Zeiten von Erkältungen. Und ist ideal in Erkältungsmischungen. Bereits im Mittelalter setzte man der Braut einen Myrtenkranz auf, steht das Kraut doch für Reinheit und Jungfräulichkeit.
Myrtenöl wirkt stark reinigend und klärend auf Geist und Seele. Auch bei geplanten Neuanfängen, bei starkem Festhalten an eingefahrenen Traditionen und Einstellungen kann die Myrte helfen, loszulassen und neue Wege einzuschlagen. Das ätherische Öle unterstützt die Meditation und kann bei der Entstörung und Reinigung der Aura behilflich sein.
Nardenöl
Die Indische Narde gehört zur Gattung der Baldriane. Sie ist eine Nutz- und Heilpflanze aus dem Himalaya, die schon in der Antike bis in den Mittelmeerraum exportiert und zur Zubereitung kostbarer Öle und Salben verwendet wurde.
Nardenöl wurde als eines der erlesensten Öle schon in der Bibel erwähnt und auch die alten Ägypter kannten es bereits als Salböl. Ähnlich wie der verwandte Baldrian kann das Öl entspannen und das Herz beruhigen.
Es nimmt Ängste und seelische Unruhe und gibt auf der anderen Seite Mut und Selbstvertrauen. Es unterstützt die Meditation und heilt seelische Verletzungen.
Ysopöl
Der Name Ysop leitet sich aus dem Hebräischen für ‚heiliges Kraut‘ ab. Die Pflanze wird seit dem 16. Jahrhundert kultiviert. Ysopöl gehört auch zu den Bibelölen. Schon die alten Römer wussten die Wirkung des Krautes zu schätzen. Seine reinigenden Eigenschaften waren vor allem bei Seuchen und zu Zeiten der Pest sehr gefragt. In der Bibel wurde Ysop im Zuge von Reinigungsritualen genannt, schon seit alters her kannte man aber auch seine Verwendung als Aphrodisiakum.
Ysopöl wirkt belebend, stärkend, ausgleichend und hilft uns, aus seelischen Tiefs wieder herauszukommen. Es fördert die Konzentration ebenso wie das konstruktive Denken und schenkt uns die Kraft, mentale Anstrengungen besser zu meistern und länger durchzuhalten.
Zedernöl
Die Heimat der Atlas-Zeder ist das nordafrikanische Atlas- und Rif-Gebirge. Schon in der Bibel gibt es immer wieder Bezüge auf das Holz der Zeder, weshalb diese Essenz auch zu den Bibelölen gezählt wird.
Das ätherische Öl der Atlas-Zeder hat vor allem in der Parfumindustrie eine starke Bedeutung als Fixateur und bevorzugtes Mittel bei der Herstellung von Holznoten. Das Öl vermittelt ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Fülle. Oft liegen Zedernholzstücke im Kleiderschrank als Schutz gegen Motten.
Bedeutender sind eigentlich die psychisch/seelischen Eigenschaften: Zedernholzöl kann Spannungen und Aggressionen lösen, wirkt stimmungsaufhellend, allgemein stärkend, angstlösend und ausgleichend. Die beruhigende Wirkung von Zedernholzöl lässt sich durch Mischung mit Rosen- und Lavendelöl noch deutlich steigern.
Zypressenöl
Heutzutage ist die Zypresse dafür bekannt, dass sie die Landschaft in der Toskana prägt. Im Alten Testament ist das Holz des immergrünen Baumes bei dem Tempelbau von Bedeutung: Unter anderem wurde der Fußboden des Tempels mit Zypressenholz aus dem Libanon belegt (1 Kön 6,15). Auch das bekannteste Schiff der Bibel besteht aus der Zypresse: Die Arche Noach (vgl. Gen 6-8).
So wie die Zypresse in der Natur dasteht, vermittelt ätherisches Zypressenöl auch diese Geradlinigkeit, es richtet auf, stärkt unsere Konzentration bietet uns seelische Stützung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Harz des Weihrauchbaumes
- 2 Weihrauch: Mythologie, Brauchtum und traditionelle Anwendungen
- 3 Die antike Weihrauchstraße
- 4 Herstellung von Weihrauchöl
- 5 Moderne Forschung
- 6 Weihrauch: Inhaltsstoffe
- 7 Weihrauchöl: Wirkung auf die Psyche
- 8 Weihrauchöl: körperliche Wirkung
- 9 Weihrauchöl hat viele Anwendungsmöglichkeiten
- 10 Weihrauchöl mischt sich gut mit
- 11 Bibelöle