Zirbenschnaps
Tiefrot, waldig, würzig, harzig, holzig – wer Zirbenschnaps schon einmal gekostet hat, weiß, wie einzigartig sein Geschmack ist. Er ist ein Gruß aus den Tiroler Hochalpen an den Gaumen, eine Ode an die Berggipfel und die Zirbe, die „Königin der Alpen“. Der durch die Farbstoffe der Zirbenzapfen tiefrot gefärbte Zirbenschnaps, auch „Zirbeler“ oder „Zirbener“ genannt, gilt in den Alpen seit jeher als hochprozentige Stärkung.
Zirbenschnaps – Herstellung
Zur Herstellung von Zirbenschnaps verwendet man die Zirbenzapfen. Diese erinnern an Tannenzapfen, aber auch ein wenig an Mini-Ananas. Sie zu sammeln ist aufwändig und schwierig. Denn die Zirbe wächst nur im extrem ausgesetzten Hochgebirge. Hat man sie dann erreicht, heißt es Vorsicht walten lassen, denn die Zirbenzapfen wachsen an der äußerten Spitze der Äste. Doch es gibt nur einen Weg, sie zu ernten: man muss vorsichtig in den Baum klettern und die Zapfen händisch pflücken!
Da die Zirbe zu den gefährdeten Arten zählt, ist darauf zu achten, dass immer nur ein kleiner Teil der Zapfen geerntet werden, um ihre Verbreitung durch den Tannenhäher nicht zu gefährden. Zur Herstellung von Zirbenschnaps verwendet man reife, aber noch nicht verholzte Zapfen, da diese den höchsten Anteil an dem roten Farbstoff haben, der den Zirbenschnaps später färbt. Auch der Geschmack ist im diesem Zustand besser. Schneidet man die Zapfen auf, so sind sie noch weich und innen rot gefärbt und außen leicht klebrig vom frischen Harz. Je nach Witterung kann man sie von Ende Juni bis Ende Juli ernten.
Rasche Verarbeitung
Zur Herstellung von Zirbenschnaps muss man die Zapfen nun sehr rasch verarbeiten, denn sonst verlieren sie durch die austretenden Harze ihren Geschmack und werden bitter. Bevor man sie aber verwenden kann, müssen sie gereinigt werden, denn oft klebt Gras, Moos oder Tannennadeln auf den harzigen Zapfen. Dann werden die innen rötlichen Zirbenzapfen aufgeschnitten und mit Korn oder Wodka und Zucker angesetzt. Diese Variante von Zirbenschnaps kann man auch leicht selber machen. Wie, das erfahrt Ihr in den Rezeptvorschlägen für Zirbenschnaps.
Zirbengeist statt Zirbenschnaps
Als Variante kann man die angesetzte Flüssigkeit brennen und man erhält Zirbengeist. Es gibt auch eine Möglichkeit zur Herstellung von Zirbengeist aus den bereits verholzten Zapfen. Dabei werden diese im Spätherbst gesammelt und die Kerne herausgelöst, zerkleinert, mit Kornschnaps vermischt und direkt gebrannt. Dadurch werden die ätherischen Öle und Aromastoffe extrahiert und man erhält dabei glasklaren Zirbengeist mit einem starken Zirbenaroma.
Zirbenschnaps schmeckt nicht nur gut! Wie Ihr weiter unten sehen werdet, hat die Zirbe viele gesundheitsfördernde Wirkungen, die auch im Zirbenschnaps eingefangen sind. Er wärmt also nicht nur an kalten Wintertagen, sondern stärkt auch das Immunsystem und die Seele! So kann man auf sehr angenehme Wirkung die Heilkraft der Zirbe zu sich nehmen. Zirbenschnaps sorgt für ein entspanntes, harmonisches Gefühl und anregende Gespräche. Und den Bronchien tut er ebenso gut!
Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Jeden Tag ein Zirberner und du wirst hundert Jahre alt!“
Zirbenschnaps – Rezept
Wer es also geschafft hat, einige frische Zirbenzapfen in Händen zu halten, der hat die größte Hürde schon gemeistert. Denn das Ansetzten des Zirbenschnapses geht relativ rasch und unkompliziert. Und man braucht nur wenige Zirbenzapfen, um seinen Vorrat anzulegen.
Zutaten für Zirbenschnaps
- 1 Liter Obstler, Wodka oder Ansatzkorn
- 2-3 Zirbenzapfen
- 50 g weißen Kandiszucker
- 2 EL Honig
Nach Geschmack: etwas Rum, um den Geschmack zu verfeinern, wenn man Wodka oder Korn verwendet.
Die frischen Zirbenzapfen werden in Scheiben geschnitten. Dabei sieht man das wunderschöne Muster im Inneren der Zapfen. Dann wird er mit dem Zucker und dem Alkohol seiner Wahl in einem Schraubglas bedeckt und an einen warmen Platz gestellt. Am besten schüttelt man das Glas immer wieder. Nach vier Wochen ist die Mazeration beendet und der Zirbenschnaps kann durch ein feines Sieb oder ein sauberes Baumwolltuch abgeseiht werden. Wer mag, gibt an diesem Punkt den Rum dazu. Doch nun sollte er noch einige Wochen nachreifen, um seinen Geschmack voll zu entfalten Wer bis Weihnachten warten kann, wird mit einem vollen, runden Aroma belohnt!
Tipp: Wer Zucker vermeiden will, kann auch mit Birkenzucker (Xylit) nach Geschmack süßen. Durch den Alkohol ist die Haltbarkeit auch so gegeben.
Wer aber nicht selbst an frische Zirbenzapfen kommt, kann den fertigen original Tiroler Zirbenschnaps ganz einfach bei uns im Tiroler Kräuterhof Online-Shop bestellen!
Gesund mit Zirbenschnaps
Oft hielten die Bergbauern einen Teil des Zirbenschnapses ungezuckert zurück, um ihn in der Hausapotheke aufzubewahren. Eine Einreibung mit ungezuckertem Zirbenschnaps ist hilfreich bei rheumatischen Beschwerden, kalten Knien, Bronchitis und Schnupfen. Sie fördert Hautdurchblutung, Abschwellung, Schleimlösung und Atmung.
Überliefert ist auch, dass Hustensaft aus Zirbenzapfen angesetzt wurde, um den Winter in den Bergbauernhöfen gut zu überstehen.
Zirbenschnaps aus der Königin der Alpen
Die Zirbe, auch Zirbelkiefer genannt, wächst in großen Höhen der Alpen und Karpaten, ihre Wuchszone beginnt bei 1500 Metern und reicht bis auf weit über 2000 Meter hinauf, wo sie die Wald- und Baumgrenze bildet. In Österreich befinden sich bedeutende Vorkommen in den Hohen Tauern, den Ötztaler Alpen und auf der Turracher Höhe. Dort trotzt sie Wind und Wetter und gibt ihre widerständige Kraft an das äußert wohlriechende ätherische Öl und die Zirbenzapfen weiter, was intensiv würzig nach Wald und Bergen riecht.
Der immergrüne Hochgebirgsbaum ist leicht erkennbar an seinen weichen Nadelbüscheln, zwischen denen sich ab Frühsommer die Zirbenzapfen bilden. Das Holz, und auch die Zapfen, bestechen durch eine auffallend rötliche Färbung. Ausgewachsene Zirbenbäume können über 20 Meter hoch werden und erlangen ein Alter von bis zu tausend Jahren. Von anderen Nadelbäumen ist sie leicht an ihren Nadeln zu unterscheiden, die immer zu fünft in einem Büschel auf den Zweigen sitzen.
Zirbenschnaps macht gesellig
Daraus entstand eine Tradition, dass fünf Personen an der Produktion von Zirbenschnaps beteiligt sein sollten: Einer, der die gefährliche Arbeit erledigt, die Zirbenzapfen zu ernten, einer der sie aufschneidet, einer der sie in Alkohol ansetzt, einer der den Zucker beimengt… und die vertrauenswürdigste Person sollte den mazerierten Zirbenschnaps filtern, in Flaschen füllen und gut verstecken, bis er rund um die Weihnachtsfeiertage sein volles Aroma entfaltet hat. Auch diese Tradition, zeugt vom geselligen Charakter den man der Zirbe zuschreibt.
Die Zirbe fruchtet übrigens erst im Alter von rund 40 Jahren das erste Mal und dann durchschnittlich alle 6 Jahre. Die Samen brauchen zwei Jahre bis zur Reife. Der Tannenhäher, dessen wichtigste Nahrungsquelle die Zirbe ist, spielt bei ihrer Verbreitung eine wesentliche Rolle. Er versteckt die Samen an zahlreichen Stellen als Wintervorrat. Aus den Samen, die er nicht mehr findet, können sich neue Bäume entwickeln.
All das macht Zirbenschnaps umso kostbarer! Nicht umsonst wurde die Zirben 2011 zum Baum des Jahres erkoren!
Gefährdung der Zirbe
Die Herstellung von Zirbenschnaps erfordert Respekt vor der Natur und diesem besonderen Baum. Denn da die Zirbe sowohl für ihr widerstandfähiges und duftendes Holz als auch für ihre aromatischen Zapfen geschätzt wurde, fand eine rasante Abholzung von Zirbenwäldern statt. Erst durch Hochwässer und Lawinenkatastrophen setzte langsam ein Umdenken in Richtung nachhaltige Bewirtschaftung der Zirbenbestände ein. Gezielte Schutzbestimmungen und die geänderte Bewirtschaftungsweise haben bewirkt, dass diese Baumart in den Alpen wieder Fuß fassen konnte. Nichtsdestotrotz zählt die Zirbe zu den gefährdeten Nadelbaumarten. Vor allem wegen dem Verlust von geeigneten Lebensräumen, ihrem langsamen Wachstum und der seltenen Samenbildung.
Zirbenschnaps und andere Geheimnisse
Tiroler Tradition: Zirbenstuben
Zirben bergen neben dem charakteristischen Geschmack noch ein süßes Geheimnis – sie verhelfen zu tiefem, erholsamen Schlaf. Diese Wirkung ist den ätherischen Ölen zu verdanken, die dieser außergewöhnliche Nadelbaum in seinem Holz speichert. Schon lange Zeit ist in Tirol die Heilkraft der Zirbe bekannt, seit einer Studie des Joanneum Research ist es auch wissenschaftlich erwiesen, dass Zirbenholz die Herzfrequenz im Schlaf reduziert und gleichzeitig die Schwingung des Organismus im Tagesverlauf erhöht. Dadurch wird eine tiefe vegetative Erholung ermöglicht, die sich positiv auf den gesamten Organismus auswirkt.
Die Zirbe, die in extremen Höhen und auch Wetterlagen gedeiht, wurde auch „Königin der Alpen“ genannt. In den uralten, kostbaren Zirbenstuben der alpinen Hütten und Bauernhäuser fühlten sich die Menschen immer wohl. Viele fühlen sich gleichzeitig entspannt, aber wach und gesellig. Das Wohlbefinden, das so viele Menschen in den hochalpinen Almhütten erleben, wurde wissenschaftlich genau erforscht und ist auf das ätherische Öl zurückzuführen, das aus den Möbeln und den Wandverkleidungen aus Zirbenholz langsam abgegeben wird.
Tiefer Schlaf im Zirbenbett
Zirbenbetten verhalfen schon unseren Vorvätern zu tiefem Schlaf. Holen Sie sich diese Wirkung einfach mit einem Zirbenkissen nach Hause!
Eine Langzeituntersuchung des „Institutes für nicht-invasive Diagnostik – Joanneum Research“ der Universität Graz belegt, dass Zirbenholz die Herzfrequenz reduziert und gleichzeitig die Schwingung des Organismus im Tagesverlauf erhöht. Diese Eigenschaft macht man sich zunutze und baut Betten und ganze Schlafzimmer aus Zirbenholz.
Ätherisches Zirbenöl
Eine weitere Alternative, die Kraft der Zirbe für sich zu nutzen ist ihr ätherisches Öl. So wie die Zirbelkiefer wächst, ist sie ein Sinnbild für Zähigkeit, Stärke und Widerstandskraft – und diese Eigenschaften transportiert auch naturreines Zirbenöl. Es macht wach, konzentriert und vermittelt innere Stärke.
Ätherisches Zirbenöl, das im Holz enthalten ist, klärt auch den Kopf und die Gedanken, eine sehr wertvolle Eigenschaft gerade vor großen Entscheidungen oder bei Unsicherheit. Die Zirbe stimuliert uns, es stärkt unseren Willen, es schenkt uns neuen Mut, Entschlossenheit und Selbstbewusstsein, es steigert das Durchsetzungsvermögen. Zirbenöl kann auch gerade in Zeiten verstärkter seelischer Belastung ein guter Tröster sein.
Gut für Körper und Geist
Das ätherische Öl der Zirbelkiefer wirkt sich auch sehr wohltuend auf unser Atemsystem aus, die Atmung wird nicht nur erleichtert, sondern auch intensiviert. Dadurch wird mehr Sauerstoff in das Blut aufgenommen. Zudem wirken die im Zirbelkiefernöl enthaltenen Inhaltsstoffe antiseptisch, sie lösen Schleim, sie fördern die Durchblutung und können uns bei Erkältungen, Husten, einer Grippe, einer Nebenhöhlenentzündung oder einer Bronchitis unterstützen, schneller wieder gesund zu werden.
Zirbenöl kann auch bei Kopfschmerzen helfen, bei Muskelverspannungen und -schmerzen. Durch seine antibakteriellen und antiseptischen Eigenschaften ist das Öl ideal zur Luftreinigung zu verwenden bzw. auch ein beliebter Duft für den Vernebler und die Sauna. Sehr luftreinigend und klärend in der kalten Jahreszeit.
Zirbenöl – kann bei folgenden Themen helfen
- Luftverbesserung, Luftreinigung, Desinfektion, Geruchsbindung
- antibakteriell, antiseptisch
- stärkt die Abwehrkraft
- Insektenabwehr
- intensiviert die Atmung und Sauerstoffaufnahme im Blut
- idealer Duft für Aroma-Vernebler, Infrarotkabine und Sauna
- kann Erleichterung schaffen speziell bei Atemwegserkrankungen
- verbessert den Schlaf und verschafft eine tiefere Erholung
- angsthemmend, antidepressiv, stimmungsaufhellend
- verbessert die Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit
- stärkt das Selbstwertgefühl und die mentale Widerstandsfähigkeit
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